Lernphasen Im Integrierten Lernen
Im Integrierten Lernen werden verschiedene Lernphasen und -formen genutzt. Die typischen Phasen werden im Folgenden kurz beschrieben und eingeordnet.
Synchrones Lernen
Synchrones Lernen heißt gleichzeitiges Lernen, d. h. alle arbeiten an den gleichen Lerninhalten zur gleichen Zeit. Der typische Schulunterricht ist also genauso eine Phase des synchronen Lernens wie das typische Seminar. Der Einfachheit halber könnte man hier auch von Lernen in Präsenz sprechen, wobei es hierbei keine Rolle spielt, ob es sich um Online-Präsenz oder Präsenz vor Ort handelt.
Das entscheidende Merkmal ist hier das Zeitfenster, in dem alle Teilnehmer:innen an den gleichen Inhalten bzw. Lernzielen arbeiten. Natürlich kann auch in einem solchen Zeitfenster mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet werden. Synchrones Lernen bedeutet gleichzeitiges Lernen und nicht Frontalunterricht.
So weit – so gut. Das ist jetzt allerdings noch lange kein Integriertes Lernen – dies entsteht erst, wenn bewusst auch weitere Phasen (s. u.) eingesetzt werden.
Asynchrones Lernen
Asynchrones Lernen findet zeitversetzt statt, d. h. alle Lernenden arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten an den Inhalten und Lernzielen. Die typische Hausaufgabe ist ein Beispiel für eine asynchrone Lernphase, da hier nicht definiert wird, wann sie gemacht werden muss, sondern lediglich wann sie fertig sein muss. Alle Lernenden können individuell entscheiden, wann sie die Inhalte und Aufgaben bearbeiten. Hier ist also wieder die Zeit das entscheidende Merkmal: Asynchrone Lernphasen finden zu unterschiedlichen Zeiten statt – lediglich das Zeitfenster bzw. Termine für die Erledigung werden definiert.
Jede*r Lernende kann selbst entscheiden, wann die Inhalte bearbeitet werden und dies z. B. auch optimal an den eigenen Bio-Rhythmus und Tagesablauf anpassen.
Bei einer asynchronen Lernphase handelt es sich also im Wesentlichen um eine Phase des individuellen Lernens. Hierbei spielen neue Medien als Unterstützung eine hervorgehobene Rolle. Schließlich kann das Lernen mit Hilfe von Podcasts, Videos, (aufgezeichneten) Webinaren, WBTs, Artikeln, Experimenten, Quizzes usw. gezielt unterstützt und strukturiert werden.
Da die Lernphase individuell und unabhängig durchgeführt werden soll, muss hier besonders auf Klarheit und Eindeutigkeit in der Aufgabenstellung geachtet werden. Letztlich kann nur kaum einfach mal zwischendurch nachgefragt werden und auch nicht jede*r Lernende kann sich die notwendige Struktur selber schaffen.
Neben der Unterstützung durch vielfältige neue Medien sind für den Erfolg von asynchronen Lernphasen also eine klare Struktur und eine eindeutige Aufgabenstellung entscheidend.
Nur ein paar Links zur Verfügung zu stellen, verbunden mit der Bitte „sich damit mal schlau zu machen“ wird eine asynchrone Lernphase kaum zum gewünschten Lernerfolg oder zum Erreichen der geplanten Lernziele führen.
Mit der synchronen und asynchronen Lernphase haben wir die wichtigsten Phasen im Integrierten Lernen bereits kennengelernt. Dennoch ist das noch nicht alles und diese einfache Unterteilung reicht nicht ganz aus, um vielfältige integrierte Lernangebote zu gestalten. Hierfür sind auch Mischformen hilfreich:
Teilsynchrones Lernen
Eine teilsynchrone Lernphase findet teilweise zeitversetzt und teilweise gleichzeitig statt. Gruppen- und Partnerarbeiten sind hierfür typische Beispiele: Die Aufgabe ist so gestaltet, dass die einzelnen Gruppen zu selbst gewählten Zeiten gemeinsam arbeiten müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Ergebnisse werden im Normalfall dann in der folgenden synchronen Phase weiter bearbeitet oder präsentiert. Für teilsynchrone Phasen bieten sich auch Inhalts-Puzzles an, bei denen jede Gruppe einen bestimmten Aspekt des Lerninhalts bearbeitet und dieser später gemeinsam zusammengesetzt wird. Manche verwenden statt Puzzle hierfür auch den Begriff der arbeitsteiligen oder themenungleichen Gruppenarbeit.